Sternfreunde „im siebten Himmel“ – Jupiter, Mondkrater und Galaxien live über dem Siebengebirge!
- am 11. März 2014
- von Chris
- In Aktuell, Beobachtungen
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Bad Honnef. Am Abend des 9. März besuchten mich meine Sternfreunde Thomas und Daniel in meiner mobilen Garten-Sternwarte. Meine Lebensgefährtin Gaby und neugierige Nachbarn komplettierten unsere astronomische Gemeinschaft. Unter dem wolkenfreien und klaren Sternenhimmel des Siebengebirges erlebten wir eine fantastische und glückliche Beobachtungsnacht. Am Ende waren sich alle einig: Das war Hobby-Astronomie at its best!
Foto oben: So sehen glückliche Sternfreunde im Blitzlicht aus. Christian Preuß (l.), Thomas Haas, und Daniel Bockshecker (r.). Links im Bild: Das große Teleskop mit angeschlossener CCD-Kamera und verbunden mit einem kleinen Laptop. (c) D. Bockshecker
Schon früh am Abend baute ich meine beiden Teleskope im Garten auf (siehe Foto unten). Ein Spiegelteleskop mit 8 Zoll (20cm) Öffnung (rechts) stand für die visuelle Beobachtung mit den eigenen Augen bereit. Das große 12 Zoll (30cm) Teleskop (links) bereitete ich für die Fotografie und Live-Betrachtung der Bilder auf einem kleinen Laptop vor. Beide Möglichkeiten sollten mir und meinen Gästen an diesem Abend offen stehen.
Dieser astronomische Abend war ein voller Erfolg und hat uns allen großen Spaß gemacht. Auch meine Nachbarn, ein Vater mit seinem noch jugendlichen Sohn, waren völlig von ihren ersten(!) Live-Blicken auf die Krater des Mondes („WOW!“), den Jupiter mit dem Schattenwurf seines Mondes Io und die Millionen Lichtjahre entfernten Galaxien begeistert.
Thomas Haas: „Auch dieser Abend, in der Runde mit meinen Astrofreunde, war wieder ein Treffer „voll auf die Zwölf“! Für mich durch fast nichts zu ersetzen, ist diese Mischung aus Abenteuerlust, Entdeckerfreude und Interesse an Technik – geteilt mir drei oder noch mehr Leuten, – einfach unersetzbar!“
Daniel Bockshecker: „Eine Beobachtung mit guten Freunden macht immer doppelt Spaß als alleine. Aber diese Nacht war besonders gut. Alles stimmte: Seeing, Stimmung und Beobachtungsspaß waren super. Besonders schön finde ich es immer, wenn Interessierte mitbeobachten und aus dem Staunen nicht mehr rauskommen. Einfach klasse!“
Dem ist fast nichts mehr hinzuzufügen. Fast nichts, – denn dieser Abend wird auch mir als ein astronomisches Highlight in guter Erinnerung bleiben. Bilder sagen mehr als tausend Worte, daher zeigen ich nachfolgend einfach alle Aufnahmen, die an diesem Abend entstanden sind. Ich freue mich schon auf das nächste Event dieser Art. – Ihr und Euer Christian Preuß
Vom Riesenplaneten JUPITER …
Foto oben: Der Mond IO wirft seinen Schatten auf JUPITERs Gasoberfläche. Zu sehen ist auch der Große Rote Fleck (GRF), ein gigantischer Wirbelsturm, der seit mindestens 300 Jahren tobt. (c) C. Preuß
Foto oben: Diese Aufnahme entstand kurze Zeit nach der vorhergehenden Aufnahme. Zu sehen ist JUPITER, aufgenommen durch ein Methanbandfilter. Dunkle Bereiche zeigen Methanvorkommen in Jupiters Atmosphäre, während hellere Zonen (bes. die Monde und der GRF) die methanarmen Bereiche zeigen. Zu sehen ist auch, dass Jupiters Polregionen sehr methanarm sind und hier deutlich hervortreten. (c) C. Preuß
Foto oben: Nochmal JUPITER im sichtbaren Licht und bei längerer Brennweite des Teleskops. Der Planet ist bereits weiter rotiert. Der GRF erscheint weiter rechts und auch Ios Mondschatten ist weiter gewandert. Verwendet wurde hier eine einfache, aber gute achromatische 3-fach Barlowlinse von Daniel. (c) C. Preuß
… zurück zum MOND …
Foto oben: Diese farbige Großansicht vom Mond entstand durch Daniels 38mm Weitwinkelokular an meinem großen 12 Zoll (30cm) Spiegelteleskop. Durch dieses Teleskop, bei verschiedenen Abbildungsmaßstäben, entstanden auch alle anderen Astroaufnahmen auf dieser Seite.
(c) D. Bockshecker
Foto oben: Durchs Teleskop ’nähern‘ wir uns dem Mond (hier in s/w) nun immer weiter an.
(c) C. Preuß
… bis zu den Millionen Lichtjahre entfernten GALAXIEN …
Foto oben: Die Spiralgalaxie M81 ist 11,8 Mio. Lichtjahre (ein Lichtjahr entspricht der Strecke, die ein Lichtstrahl innerhalb eines Jahres zurücklegt: rund 9,4 Billionen Kilometer!) von unserer Erde entfernt. Diese, und alle nachfolgenden Galaxien-Aufnahmen, entstanden aus Summenbildern von je 10 Kurzzeitbelichtungen á 15 Sekunden (also nur je 2,5 Minuten Gesamtbelichtungszeit). Die Nachbearbeitung erfolgte im Programm DeepSkyStacker und in Photoshop. Besonders schön: Wir konnten diese Galaxien auch schon live auf einem Bildschirm, direkt neben dem Teleskop stehend, sehen. Die Qualität entsprach annähernd den hier gezeigten Ergebnissen. – Eine Form von Live-Astronomie, die sich gerade bei Gruppenbeobachtungen sehr bewährt hat. Man kann die große Verblüffung in den Augen der Anwesenden sehen, wenn sich ihnen plötzlich solche unerwarteten Perspektiven, auf weit entfernte Welteninseln, eröffnen. (c) C. Preuß
Foto oben: Die Galaxie M106 ist 24 Mio. Lichtjahre von uns entfernt. (c) C. Preuß
Foto oben: Die berühmte Spiralgalaxie M51 (auch Strudelnebel oder engl. Whirlpool genannt) ist rund 28 Mio. Lichtjahre von uns entfernt. Lesen Sie dazu auch meinen Beitrag Von Strudeln und der Sehnsucht nach dem Weltall – Messier 51 über dem Siebengebirge. (c) C. Preuß
Foto oben: Die Galaxie M66 ist 30 Mio. Lichtjahre von unserem Heimatplaneten entfernt.
(c) C. Preuß
Foto oben: Die Galaxie M65 ist ebenfalls rund 30 Mio. Lichtjahre entfernt und bildet mit M66 ein Paar. Zusammen mit der Galaxie NGC 3628 bilden sie das Leo-Triplett. (c) C. Preuß