Sternfreund Daniel Bockshecker: „Es lies mich nie mehr los“

Sternfreund Daniel Bockshecker nachts mit seinem Teleskop

Sternfreund Daniel Bockshecker während einer Beobachtungsnacht

(Gastbeitrag von Daniel Bockshecker) Ich heiße Daniel Bockshecker, bin 32 Jahre alt und wurde in Bad Honnef geboren, lebe aber seit jeher im schönen, romantischen Rotweinstädtchen Unkel am Rhein. Bin also waschechter Rheinländer.

Vom Astro-Virus wurde ich im Juni 1993 angesteckt. Damals war ich Schüler des Siebengebirgsymnasiums in Bad Honnef und wir nahmen im Physikunterricht unser Sonnensystem durch, wobei wir in Gruppenarbeit die einzelnen Planeten vorstellen sollten. Ich referierte mit einem Klassenkameraden über Jupiter. (Diese Arbeit habe ich heute noch!) Es war natürlich sehr hilfreich, dass der Vater dieses Klassenkameraden Astronom war. Er konnte sehr viel erklären und half uns natürlich bei der Arbeit. Im gleichen Sommer kaufte ich mir von meinem hart erspartem Taschengeld mein erstes astronomisches Buch über das Sonnensystem. (Auch dieses habe ich heute noch!) Es folgten noch weitere zu Weihnachten und Geburtstag. Mein Vater sagte damals über mich: “Es ist schon komisch: Andere Kinder spielen draußen, gucken Fernsehen, oder spielen Gameboy. Mein Sohn sitzt am Schreibtisch und liest dicke Bücher.” Na, ja. Ganz so heftig war es nicht.

Jupiter, (c) Daniel Bockshecker

Links: Jupiter mit seinen Monden, in der Nacht vom 16.-17.10.2011. Rechts: Jupiter am 25.09.2011, (c) Daniel Bockshecker

Dann kam die Pubertät. Die Hormone brüllten und ich interessierte mich in dieser Zeit für andere Dinge. Die Astronomie rückte da etwas in der Hintergrund, ließ mich aber nie wieder los.
Hin und wieder sah ich mal eine Dokumentation im Fernsehen oder las einen Zeitungsartikel über Astronomie, es war aber nicht mein Hobby. Bis zum Sommer 2008. Ich stöberte in meiner Büchersammlung und hielt wieder ein astronomisches Buch in meinen Händen. Und da war sie wieder: Die Faszination für das riesige und spannende Universum. Ich begann wieder damit, mich mit der Astronomie zu beschäftigen und kaufte wieder Bücher und Zeitschriften. Irgendwann nahm ich mein Fernglas und sah zum Mond. Da wurde mir klar, dass ich ein Teleskop bräuchte, um mehr zu sehen.

Der Mond, (c) Daniel Bockshecker

Der Mond, Aufnahme entstanden in der Nacht vom 02.02.-03.02.2012, (c) Daniel Bockshecker

Im Mai 2010 war es dann so weit: First Light auf meiner recht großen Dachterrasse. Ein Newton-Spiegelteleskop mit einem 114 mm Spiegel und 500mm Brennweite auf äquatorialer Montierung nannte ich mein Eigen. Es war toll! Bei jeder sich bietenden Gelegenheit wird es aufgebaut und manchmal auch eine ganze Nacht “ferngesehen”. Stetig verbesserte ich das Teleskop: Kleidete es innen mit Velours aus, rüstete einen Elektromotor nach, kaufte vernünftige Linsen und Okulare und baute mir einen Sonnenfilter aus Baader-Folie für die Sonnenbeobachtung.

Die Sonne mit Sonnenflecken, (c) Daniel Bockshecker

Die Sonne mit Sonnenflecken am 24.09.2011, (c) Daniel Bockshecker. ACHTUNG: beobachten Sie niemals(!) die Sonne ohne einen geeigneten Sonnenfilter!

Seit 2011 habe ich auch eine Kamera und fotografiere auch mit großer Begeisterung. Das gesamte Wissen über die Handhabung des Teleskops, die äquatoriale Montierung und die Fotografie eignete ich mir autodidaktisch an. Bei all der Freude und dem Spaß, den ich mit meinem Hobby habe, fehlte immer eines: Gleichgesinnte. Ich hatte öfter schon Mitbeobachter am Teleskop. Aber denen war oft zu kalt, oder hatten nur mäßiges Interesse.

Bis zum Oktober 2012: Da las ich im General-Anzeiger über die Gründung der Sternfreunde Siebengebirge … – Daniel Bockshecker

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