Skyrider 2 – Einmal in den Himmel und zurück

Teamfoto kurz vor dem Start, (c) Skyrider-Team(Gastbeitrag von Daniel Bockshecker, Skyrider-Team) Am 01.06.2014 startete die Wetterballon-Mission Skyrider 2 als reines Amateurprojekt vom Sportflugplatz Kamen-Heeren aus in den erdnahen Weltraum. Es sollte ein spannendes und interessantes Abenteuer werden. Ziel war es, eine Nutzlast auf mindestens 30.000 m Höhe zu befördern.

An Bord der Skyrider-Kapsel befanden sich eine Foto- und zwei Filmkameras, die den Flug in die obere Stratosphäre dokumentierten. Aus dem Film- und Fotomaterial sollte ein Film in HD-Qualität produziert werden. Zahlreiche Messinstrumente zur Bestimmung von Temperatur, Luftdruck und der Positionsdaten, sowie ein Bordcomputer und ein Funkgerät komplettierten das mitgeführte Instrumentarium.

Eine knappe Stunde dauerte es, bis der Ballon mit Helium gefüllt war. Er hatte danach einen Durchmesser von zwei Metern. Nun wurden alle Instrumente in der Kapsel eingeschaltet und gecheckt, anschließend wurde sie, zusammen mit dem Fallschirm am Ballon angebracht. Um 14:00h hatten wir die Startfreigabe durch den Tower Dortmund und es wurde pünktlich gestartet. Nach 31 min erreichte Skyrider 2 eine Höhe von 9.977m und maß die tiefste Temperatur während der Mission von -23,4°C. Für diese Höhe war es erstaunlich warm. Doch der Ballon sollte noch weiter steigen, viel weiter. Nach einer Flugzeit von 1:20h erreichte er mit 32.650 m den höchsten Punkt der Mission. Dort herrschte ein Luftdruck von nur noch 11,14 Hektopascal, was schon fast ein Vakuum ist. Wasser siedet hier bereits bei 8,7°C. Zum Vergleich: In Unkel betrug der Luftdruck am Starttag 1019 Hektopascal.

Skyrider, fast an der Grenze zum Weltall, (c) Skyrider-TeamWürde ein Mensch in dieser Höhe ohne Druckanzug aussteigen, würde das Wasser in seinem Blut und dem gesamten Körper aufgrund des extrem geringen Drucks sofort gasförmig werden, was den sofortigen Tod bedeutet. Aufgrund eben dieses geringen Luftdrucks hat sich der Heliumballon von zwei Metern beim Start auf zwölf Meter Durchmesser ausgedehnt und platzte schließlich. Ein Knall, den niemand hörte, weil der Schall auf 32.650 m Höhe nur noch sehr schwach übertragen wird.

Nun begann der zunächst rasante Ritt durch die Atmosphäre wieder zurück auf die Erde. Der Fallschirm bremste den Fall bei immer dichter werdender Luft schließlich auf Fußgängergeschwindigkeit ab, um eine möglichst sanfte Landung zu ermöglichen. Nach einer Flugzeit von 1h 47min setze Skyrider 2 auf dem Boden auf. Per Funk empfingen wir ständig die Positions- und Höhendaten und konnten so die Kapsel in einem Waldstück bei Hagen bergen. Im Innern der Kapsel waren alle Geräte intakt und es gab keine Beschädigungen.

(c) Skyrider-TeamNachdem alle Teammitglieder wieder zu Hause waren, begann die Datenauswertung. Wir wurden mit vielen tollen Bildern und Filmen aus der oberen Stratosphäre belohnt. Roland Störmer kreierte aus den besten Videos und Bildern einen 12 min. langen Film.

Clear skies,

Daniel Bockshecker, Mitglied Sky-Rider 2 Team

Linktipp: Projekt Sky Rider

Ich bedanke mich für den gelungenen Bericht über ein spannendes und ambitioniertes Projekt von Amateurastronomen. Gratulation zum großen Erfolg des Projekts!
Clear Skies, Christian Preuß (Sternfreunde Siebengebirge)

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