Der Sternenhimmel im August 2013 und Lichtblitze auf dem Mond

Der Sternenhimmel im August 2013, (c) VDSDer August ist vielleicht der schönste Monat, um sich in Ruhe den Sommersternhimmel anzuschauen. Gerade nach einem Grillabend, wenn nach 22 Uhr langsam die ersten Sterne auftauchen, sollte man seinen Kopf einmal zum Himmel richten. Auf die Nacht vom 12. auf den 13. August fällt das diesjährige Maximum der Perseiden. Die Sternschnuppen sind dann die ganze Nacht hindurch zu sehen und manche von ihnen schlagen sogar auf dem Mond ein. Mein Sternfreund Daniel Bockshecker sucht dafür noch Mitbeobachter!

Abb. oben: Der Sternenhimmel im August 2013, Eine größere Version der Karte finden Sie hier!, (c) VDS

Senkrecht über uns fällt zuerst der helle Stern Wega auf. Wer später, wenn es ganz dunkel geworden ist, dort noch einmal hinschaut, wird auch das kleine, rautenförmige Sternbild Leier erkennen, in dem Wega der hellste Stern ist. Wer die Leier nicht sieht, hat nicht Wega, sonder vielleicht den Stern Atair (Sternbild Adler) oder Deneb (Sternbild Schwan) im Visier. Wega, Atair und Deneb bilden zusammen ein großes Dreieck, das man „Sommerdreieck“ nennt.

Mitten im Sommerdreieck und etwas links davon findet man die kleinen Sternbilder Pfeil und Delfin. Sie haben beide keine hellen Sterne, aber da sie so klein sind, fallen ihre Figuren auf den ersten Blick auf. Nach 23 Uhr macht sich auch die Milchstraße als fahl schimmerndes Band hoch über unseren Köpfen bemerkbar. Sowohl der westliche Teil des Himmels mit den herabziehenden Frühsommersternbildern als auch der Osthimmel mit den aufsteigenden Herbststernbilder ist arm an hellen Sternen.

Neumond ist am 6. August. In Erdnähe steht der Mond am 19. August, in Erdferne am 31. August. Am 21. August ist Vollmond.

Perseiden – Sternschnuppen am Wochenende

Alljährlich kreuzt die Erde vom 10. bis 14. August die Bahn des Kometen „Swift-Tuttle“ und fliegt durch dessen Staubspur. Dringt ein solches Kometen-Staubkorn in die Erdatmosphäre ein, dann verglüht es und huscht als Sternschnuppe über den Himmel. Daher sind Mitte August jedes Jahr besonders viele Sternschnuppen zu sehen. Man spricht von den „Perseiden“ oder auch von den „Laurentius-Tränen“. Die beste Sternschnuppennacht ist in diesem Jahr vom 12. auf den 13. August zu erwarten. Alle paar Minuten wird man in dieser Nacht eine Sternschnuppe sehen können.

Perseiden Maximum, Quelle StellariumAbb. Oben: Der Radiant des Sternschnuppenstrom des Perseiden liegt im Sternbild Perseus. Hier eine Simulation von Perseiden in der Nacht vom 12. auf den 13. August gegen 5.00 Uhr (MESZ) für einen Standort im Siebengebirge. Die Zahl der sichtbaren Sternschnuppen ist absichtlich übertrieben dargestellt, damit der Sternschnuppenstrom besser erkennbar wird.

Die Perseiden verglühen nicht nur in der Erdatmosphäre. Manche von ihnen werden auch auf der Oberfläche des Mondes einschlagen. Diese Einschläge sind sogar von Amatuerastronomen zu erkennen. Kurze Lichtblitze sind filmtechnisch dokumentierbar. Daniel Bockshecker sucht noch Mitbeobachter, die ihn bei der Identifizierung solcher Einschläge helfen.

Planeten im August 2013

Merkur bietet Anfang August eine bescheidene Morgensichtbarkeit. Am einfachsten wird man ihn um den 4. August herum morgens über dem Nordosthorizont finden.

Venus ist der offizielle Abendstern, durch ihre Position nahe des westlichen Horizonts ist sie aber nicht besonders auffällig.

Mars macht wieder Spaß. Er zieht durch die Zwillinge und steht in den Morgenstunden über dem Horizont (später natürlich auch, aber dann ist es zu hell, um ihn zu sehen). Zusammen mit den Zwillingssternen Kastor und Pollux bildet Mars am 25. August eine gerade Linie. Einen schönen Anblick bietet das Planetentrio Merkur, Mars und Jupiter, unweit der schmalen Mondsichel, am Morgenhimmel des 4. August.

Jupiter leuchtet oberhalb von Mars und geht daher auch etwas früher auf. Im Laufe des Monats vergrößert sich sein Abstand zu Mars deutlich.

Saturn stimmt den Abend ein, geht bis Ende August aber immer früher unter. Der Ringplanet ist jetzt wieder rechtläufig relativ zu den Sternen unterwegs (was man aber in einer Nacht nicht ausmachen kann). Am 19. Juli haben die Sternfreunde Siebvengebirge, Mitglieder der Volkssternwarte Bonn und des Köln/Bonner Astrotreffes dem Saturn gewunken und die Raumsonde Cassini hat uns dabei fotografiert!

Uranus steigt zusammen mit dem Sternbild Fische früher über den Horizont. Ab Mitternacht lohnt es sich, nach ihm Ausschau zu halten – mit einem Fernglas, denn für das bloße Auge ist Uranus zu lichtschwach.

Neptun nimmt in der Nacht vom 26. auf den 27. August seine Oppositionsstellung ein. Im Gegensatz zur Politik ist die Oppositionszeit eines Planeten dessen beste Zeit: Er geht abends auf, ist die ganze Nach zu sehen und verschwindet erst morgens wieder unter dem Horizont.

Linktipp: Perseiden-Impakte auf dem Mond – Mitbeobachter gesucht!

Quelle VDS / Sternfreunde Siebengebirge

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