Perseiden-Impakte auf dem Mond – Mitbeobachter gesucht!

Erde und Mond, (c) NASA(Gastbeitrag von Daniel Bockshecker) Wer möchte selbst Zeuge sein, wenn auf dem Mond die Perseiden niedergehen und bei ihren Einschlägen (Impakten) helle Lichtblitze erzeugen? Während des Maximums der Perseiden kann dies jeder mit einem Teleskop. Und die eigene Beobachtung kann von anderen Teilnehmern bestätigt werden. Auf jeden Fall eine spannende Sache und wir suchen Mitbeobachter!

Foto oben: In der Nacht vom 12. auf den 13. August folgt der Mond der Erde auf ihrer Bahn. (c) NASA

Der wohl bekannteste und schönste Meteorstrom sind die Perseiden. Sie sind, wie jedes Jahr, zwischen dem 17.07. und dem 24.08.2013 am Himmel zu bewundern. Ihr Radiant liegt im Sternbild Perseus, daher rührt ihr Name. Ihr Ursprungskomet ist 109P/Swift-Tuttle (alte Bezeichnung: 1862 III). Die Perseiden sind sehr schnell und ergiebig: Mit 60 km pro Sekunde (das sind 216.000 km/h) treten sie in die obere Erdatmosphäre ein, um dort zu verglühen. Während ihres Maximums in der Nacht vom 12.08. auf den 13.08.2013 werden zwischen 60 und 100 Meteore pro Stunde zu sehen sein. Große Feuerkugeln, auch Boliden genannt, sind dabei keine Seltenheit.
In diesem Jahr ist es sogar möglich, mit recht einfachen Mitteln, Einschläge der Perseiden auf der Mondoberfläche zu dokumentieren. Da der sechs Tage alte Mond zum Zeitpunkt des Perseiden-Maximums der Erde auf ihrer Bahn folgt, werden die kleinen Kometenbruchstücke auf der uns zugewandten Seite des Mondes einschlagen.

Da der Mond so gut wie keine Atmosphäre hat, fällt jedes noch so kleine Staubkorn ungehindert auf seine Oberfläche. Größere Brocken können dabei mit einer Explosion aufschlagen, die sogar von Amateuren mit ihren Teleskopen auf der Erde gesehen und/oder gefilmt werden können. Ich selbst wurde vor etwa anderthalb Jahren selbst Zeuge eines solchen Einschlages. Dabei ist ein kurzer, heller Lichtblitz auf dem Mond zu sehen. Da der Radiant der Perseiden nördlich der Ekliptik liegt, werden sich die Impakte auch auf der Nordhalbkugel des Mondes ereignen. Daher reicht es also aus, sein Teleskop auf den dunklen, unbeleuchteten Bereich (Nachtseite des Mondes), oberhalb des Mondäquators zu richten. Wichtig hierbei ist es, eine genau gehende Uhr dabei zu haben, um ein etwaiges Ereignis genau zeitlich zuordnen zu können. Manche Kameras können sogar optimaler Weise die Uhrzeit einblenden. Auch, wer keine Kamera hat, kann an der Beobachtung teilnehmen. Dazu reicht die Kopie einer Mondkarte, auf der man den beobachteten Einschlag genauestens markiert und die exakte Uhrzeit festhält. Wenn von verschiedenen Standorten ein Impakt auf dem selben Punkt der Mondoberfläche beobachtet wird, kann man Kameraartefakte und andere Ursachen für den Lichtblitz ausschließen und sich das Ereignis gegenseitig bestätigen.

Der Mond, (c) Daniel BocksheckerFoto oben: So präsentiert sich unser Beobachtungsgebiet in der Nacht vom 12. auf den 13. August, während des Perseiden-Maximums. Mondalter: 6d, (c) D.Bockshecker

Erst kürzlich, am 17.03.2013, wurde ein Impakt auf dem Mond gefilmt. Der Impakt erreichte eine Helligkeit von 4 mag und wäre sogar mit bloßem Auge sichtbar gewesen. In diesem NASA-Video kann man sehen, wie dieses Ereignis aussah.

Ich fände es großartig, wenn sich möglichst viele Sternfreunde an diesem Beobachtungsprojekt beteiligen würden. Ob mit oder ohne Kamera, jeder kann teilnehmen und ist herzlich willkommen. Es wäre gut, wenn sich die Teilnehmer per Email bei mir melden würden, damit wir gemeinsam planen und Details abklären können und falls noch Fragen offen sind.

Mit Freude auf viele Teilnehmer,

Euer Sternfreund

Daniel Bockshecker

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