Gute Nacht Füchschen! Sternfreunde beobachteten gemeinsam das Planeten-Trio

Die Venus, 27. Mai 2013, (c) Christian PreußAm Montag Abend (27.05.) trafen sich einige Sternfreunde in Königswinter-Quirrenbach zur gemeinsamen Beobachtung des Planeten-Trios VENUS, MERKUR und JUPITER. Trotz leichter Bewölkung konnten wir alle Planeten beobachten und fotografieren. Ein echter Fuchs und ein gestochen scharfer Blick auf den SATURN rundete den schönen Abend ab.

Foto oben: Diese stimmungsvolle Aufnahme gelang dem Autor freihändig(!) und mit automatischer Belichtungskorrektur, direkt durch das Okular an einem 20cm Dobson-Teleskop. Es zeigt den Planeten Venus unweit eines Wolkenstreifens, welcher vom Licht der schon untergegangenen Sonne rötlich nachleuchtet. Diesen verkleinerten Bildausschnitt habe ich mittels des Programms Photoshop kreisförmig ausgeschnitten und mit einem schwarzen Hintergrund hinterlegt. Der kleine Kreis rechts unten zeigt die Venus nochmals in einem nicht verkleinerten Ausschnitt der selben Aufnahme.

Planetentrio am 27. Mai 2013Bis 21.00 Uhr fanden sich die Sternfreunde mit ihren Teleskopen, Ferngläsern und Kameras in Königswinter-Quirrenbach ein. Gegen 21.40 Uhr konnten wir zuerst die Venus im Westen erkennen. Etwas später dann auch den Jupiter, der sich leider immer wieder hinter einigen Wolken versteckte. So auch der Merkur, den wir aber doch, eine geraume Zeit lang, gut durch die Teleskope beobachten konnten.

Wo sich Fuchs und Sternfreunde tatsächlich gute Nacht sagen

Auf einem nahen Feldweg sichteten wir dann noch ein Reh, welches dort in Ruhe entlang spazierte. Und unter uns im Garten besuchte uns dann sogar ein Fuchs(!), der sich dort regelmäßig, gar nicht scheu und sehr zutraulich, von unseren Gastgebern füttern lässt. Der Fuchs hört sogar auf den Namen „Füchschen“ und holt sich sein Fresschen auf Zuruf ab! Da staunten die Sternfreunde nicht schlecht und die Auslöser ihrer Fotoapparate klickten und summten mindestens genauso oft wie für die Planeten.
Ein Fuchs

Saturn ist der wahre ‚Herr der Ringe‘

Nachdem sich das Planeten-Trio hinter den Bäumen am Horizont verabschiedet hatte schwenkten wir unsere Teleskope noch auf den Saturn, der schon recht hoch im Süden stand. In unseren Teleskopen bot der ‚Herr der Ringe‘ einen wirklich atemberaubenden Anblick, da das Seeing offensichtlich sehr gut war. Die Luftunruhe hielt sich sehr in Grenzen, so dass Saturn auch noch bei 300-facher Vergrößerung einen sehr detailreichen und ruhigen Anblick bot. Die Saturnmonde Thetys, Rhea, Dione, Enceladus und natürlich Titan waren gut zu erkennen. Ebenso leicht erkannten wir die Cassini-Teilung in Saturns Ringsystem und seine Planetenkugel zeigte farbig abgestufte Wolkenbänder in der Atmosphäre.

Mein Sternfreund Piet beobachtete den Saturn zuletzt als Zehnjähriger durch ein Teleskop. Nach Jahrzehnten freute er sich nun über die erneute Sichtung natürlich umso mehr!
8 Zoll Dobson

Neue Aktion: Von den Planeten zur ‚SONNE in Weiß‘

Die anwesenden Sternfreunde waren sich am Ende einig: Das gemeinsame Kennenlernen, der lebhafte Austausch und die erfolgreichen Beobachtungen waren ein rundum schönes Erlebnis, welches gerne wiederholt werden kann. Der Naturpark Siebengebirge bietet noch viele schöne Treffpunkte für solche gemeinsamen Aktionen. Und: Neue Beobachtungsanlässe finden sich unter Sterne und Weltraum ja ohnehin genug.

Sternfreund D. Bockshecker: „Es war ein sehr schöner Abend bei Piet, sogar für das leibliche Wohl war gesorgt. Die Beobachtung war gelungen und ein guter Austausch bei sehr angenehmer Atmosphäre unter den Sternfreunden fand statt. Ich hoffe, dass wir noch öfter solche Abende erleben werden.“

Sternfreund H. Esser: „Das war ja mal ein gelungener Beobachtungsabend; an einem ruhigen, vom Streulicht verschonten Ort, wo sich Reh und Fuchs gute Nacht sagen… Als die Sonne und ein paar störende Wolken verschwanden, war das anvisierte Planetendreieck sehr schön mit Fernglas und Teleskop zu beobachten. Nachdem diese Planeten hinter dem Horizont verschwanden, galt die Aufmerksamkeit Saturn mit seinen Ringen (und einige seiner sichtbaren Monden), die wir – dank der mitgebrachten Teleskope – sehr schön sehen konnten, da die Luft hierfür ruhig genug war. An solchen Beobachtungstreffen sollten sich zukünftig noch weitere Sternfreunde beteiligen, gerade für die noch unerfahrenen Sterngucker ist so ein Abend eine hervorragende Möglichkeit unkompliziert durch ein Teleskop zu schauen. Mir jedenfalls hat dieser Abend viel Spaß bereitet, auch durch die freundliche Aufnahme der Sternfreunde durch Piet und seiner Frau, bei dem ich mich nochmals – ich denke auch im Namen aller Beteiligten – recht herzlich Bedanken möchte. Mit freundlichen Grüßen und clear skies.“

HINWEIS für den Abend des 28. Mai 2013: Wer das Planeten-Trio bisher verpasst hat, kann heute Abend einen neuen Versuch starten. Die Stellung der dre Planeten Venus, Merkur und Jupiter entnimmt man der folgenden Himmelskarte, die mittels des Programms Stellarium erstellt wurde. Viel Erfolg für die eigene Beobachtung!

Das Planeten-Trio am 28. Mai, Quelle: Stellarium

 

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