Nicht nur am 1. Mai – Saturnmond Enceladus putzt sich raus

Saturnmond Enceladus, (c) NASA; ESA; JPLWie ein stolzer Pfau seinen Federschmuck zur Schau stellt, so zeigt der Saturnmond Enceladus der Raumsonde Cassini seinen schönen ‚Federbusch‘. Dabei handelt es sich um eine gewaltige Eisfontäne, die aus einem Eisvulkan des Mondes ausgestoßen wird. Welche Details kann man einer solchen Aufnahme noch entlocken?

Foto oben: Eisfontäne auf dem Saturnmond Enceladus, (c) NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

Enceladus ist von einem mehrere Kilometer dicken Eispanzer umgeben unter welchem sich vermutlich ein riesiger Ozean verbirgt. Wissenschaftler halten es sogar für möglich, dass dieser Ozean exotische Lebensformen beherbergt. Organische Substanzen könnten in den gewaltigen Fontänen ins All geschleudert werden, daher plädieren Forscher auch für eine nähere Untersuchung der ausgestoßenen Bestandteile, in der Zukunft. Linktipp: Saturnmond Enceladus: Dem Leben im Wasser auf der Spur

Enceladus hat einen Durchmesser von 504 Kilometern. Auf dieser Aufnahme der Cassini Raumsonde wird Enceladus nicht durch direktes Sonnenlicht, sondern durch das reflektierte Licht des Saturn beleuchtet. Das Foto entstand am 18. Januar 2013 aus einer Entfernung von 777.000 Kilometern. Die Cassini Mission ist ein Gemeinschaftsprojekt der USA und Europa. Das Jet Propulsion Laboratory (JPL), eine Abteilung des California Institute of Technology in Pasadena, leitet die Mission. Der Cassini-Orbiter wurde entworfen, entwickelt und montiert am JPL. Das Imaging-Team besteht aus Wissenschaftlern aus den USA, England, Frankreich und Deutschland.

Geschärfter Enceladus

Mich hat interessiert, welche Details ich der Aufnahme noch mittels einer Bildbearbeitung am Computer entlocken kann. Die folgenden beiden Bilder sind Resultate aus meiner Nachbearbeitung im Programm Photoshop. Der vergrößerte und nachgeschärfte Mond zeigt nun deutlichere Details auf seiner Oberfläche. Der Ursprung des Eisfontäne scheint aus mehreren Quellen und nicht nur einer einzigen zu bestehen. – Die Beschäftigung mit astronomischen Themen kann also auch an einem wolkenverhangenen 1. Mai Spaß machen.
Saturnmond Enceladus, (c) NASA, ESA, JPL, Nachbearbeitung C.PreußFoto: Auf dieser vergrößerten und nachbearbeiteten Version der obigen Cassini-Aufnahme lassen sich noch mehr Details auf Enceladus‘ Oberfläche erkennen, (c) NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute, Nachbearbeitung C.Preuß

Tanz der Saturnmonde

Saturnmond Enceladus, (c) NASA, ESA, JPLKein anderer Planet besitzt übrigens so viele mit Teleskopen von Hobbyastronomen beobachtbare Monde wie der Saturn. Die Zahl der beobachtbaren Monde steigt dabei mit der eingesetzten Teleskopöffnung und Vergrößerung. Die helle Planetenkugel des Saturn kann Monde überstrahlen, wenn sie in einem zu geringem Winkelabstand stehen und mit zu geringen Vergrößerungen beobachtet werden. Die von Amateurastronomen beobachtbaren Monde sind Mimas (12.9 mag.), Enceladus (11.8 mag.), Tethys (10.3 mag.), Dione (10.4 mag.), Rhea (9.7 mag.), Titan (8.4 mag.), Hyperion (14.2 mag.), Iapetus (10.1-11.9 mag.) und Phoebe (16.5 mag.). Der hellste und auch in kleinen Teleskopen sichtbare Mond ist der Titan.

Die Monde des Saturn sind durch das Teleskop eines Hobbyastronomen als unterschiedlich helle Lichtpunkte wahrnehmbar. Oberflächendetails sind auch bei höchsten Vergrößerungen nicht zu sehen. Jedoch kann man gut die wechselnden Positionen der Monde über einen längeren Beobachtungszeitraum verfolgen.

Stellung der Saturnmonde am 3. Mai 2013 um 00.00 Uhr MESZ, (c) StellariumAstrofotografisch stellt der Saturn mit seinen Ringen ein sehr interessantes Ziel dar. Durch den Einsatz modernster CCD-Kameras gelingen Sternfreunden und Hobbyastronomen heute teils spektakuläre Aufnahmen des Planeten, die noch vor wenigen Jahrzehnten unerreichbar waren.

Saturn 2013

Saturn, 27.05.2012, (c) Christian PreußFoto: Diese CCD-(rgb)-Aufnahme des Saturn gelang mir von Bad Honnef aus am 27. Mai 2012 durch mein 30cm-Dobson-Spiegelteleskop mit motorischer Nachführung und bei 7.5 Metern Brennweite (5x TeleVue Barlowlinse). Bildbearbeitung mittels RegiStax 6, Photoshop und unterstützt durch ein Video-Tutorial von Stefan Seip. Mein erstes Foto des Saturn im Jahr 2013 steht wetterbedingt noch aus…, (c) Christian Preuß

Noch bis in den Mai und Juni 2013 hinein kann man den Saturn und seine Monde gut an unserem Himmel beobachten. Sobald die Wetterlage es zulässt, werde ich den Planeten durch mein 30cm Spiegelteleskop fotografieren und das Ergebnis gerne auf unseren Webseiten präsentieren.

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