Der Sternenhimmel im September 2013 – Komet ISON kommt!
- am 7. September 2013
- von Chris
- In Aktuell, Astrovorschau
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Nach der Urlaubszeit, den Sommerferien und hellen Sommernächten wird es im September wieder deutlich früher dunkel. Bereits gegen 21:30 Uhr kann man die meisten Sternbilder sehen. Früh am Abend ist es am Himmel immer noch Sommer, was man gut am Sommerdreieck mit Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler erkennen kann. Eine richtig gute Zeit für ausgedehnte Deep Sky Beobachtungen! Und Nachtschwärmer oder Frühaufsteher, ausgerüstet mit etwas größeren Teleskopen, können bereits Ausschau nach dem Kometen ISON halten!
Abb. oben: Der Sternenhimmel im September 2013, Eine größere Version der Karte finden Sie hier!, (c) VDS
Zu späterer Stunde – unsere Sternkarte gilt ja immer für Mitternacht (bei Sommerzeit sogar für 1 Uhr) – steht das große „Herbstviereck“ hoch am Himmel. Drei seiner Sterne gehören zum Sternbild Pegasus, die linke obere Ecke dagegen zur Lichterkette der Andromeda.
Unterhalb von Pegasus und Andromeda stehen die Tierkreissternbilder Steinbock, Wassermann und Fische. Alle drei Sternbilder sind aber nur mit so schwachen Sternen gesegnet, dass man einen ziemlich dunklen Beobachtungsort braucht, um sie am Himmel zu finden. An helleren Sternen in dieser Gegend fällt einzig Diphda im Sternbild Walfisch auf. Sehr nah am Horizont kann man außerdem die helle Fomalhaut im Südlichen Fisch funkeln sehen.
Im September wird nun auch langsam der Komet ISON an unserem frühen Morgenhimmel, tief im Osten, sichtbar. Noch liegt seine Helligkeit bei 13-11 mag. und damit ist er noch ein Objekt für größere Teleskope mit einer Öffnung von 10-12 Zoll (20-30 cm oder mehr). ISON ist also kein leichtes Objekt für die visuelle Beobachtung, trotzdem sind es gerade die Amateurastronomen, denen bisher schon sehr gute Aufnahmen des Kometen gelungen sind! Alle sind schon sehr gespannt und voller Vorfreude auf ISONS Himmelsschauspiel im Oktober, November und Dezember. Wird er zu einem ‚Jahrhundertkometen‘ oder löst er sich in der Nähe der Sonne einfach auf? Niemand kennt darauf, momentan jedenfalls, die richtige Antwort.
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Neumond ist am 5. und Vollmond am 19. September. Am 8. September steht die zunehmende Mondsichel in der Nähe der Venus am Abendhimmel. Jupiter besucht den Mond am 28. September, diesmal am Morgenhimmel. Am 22. September ist Herbstbeginn,- die Sonne passiert den Herbstpunkt um 21.44 Uhr und die Herbst-tagundnachtgleiche tritt ein.
Planeten im September 2013
Merkur macht in diesem Monat Pause und ist nicht am Nachthimmel zu sehen.
Venus hat es als Abendstern weiterhin schwer. Sie folgt der Sonne in Richtung südliche Sternbilder und kann sich daher abends nicht höher über den Horizont erheben. Vom 17. bis 19. September zieht sie an Saturn vorbei.
Mars wird in den Morgenstunden immer prägnanter. Er zieht vom Krebs in Richtung Löwe und durchquert dabei am 9./10. September den offenen Sternhaufen Praesepe (M 44) im Krebs. Der Komet ISON steht nicht weit davon entfernt und kann daher leichter aufgefunden werden.
Jupiter steht morgens höher als Mars und ist heller als der rote Planet. Er geht bereits in der Zeit kurz nach Mitternacht auf, so dass Astrofotografen in den Morgenstunden wieder ihre Freude am Riesenplaneten haben; der Gelegenheitsbeobachter natürlich auch. Erste Beobachtungen und Aufnahmen von Jupiter zeigen bereits, dass der Große Rote Fleck (GRF), der gewaltige Orkan, der seit mindestens 300 Jahren tobt, dunkler geworden ist. Im Teleskop ist er also leichter zu erkennen.
Saturn sagt im Laufe des August „auf Wiedersehen“. In der ersten Monatshälfte kann man ihn abends noch gut sehen, dann verschwindet er zunehmend in der Abenddämmerung. Vom 17 bis 19. September zieht die sehr viel hellere Venus am Ringplaneten vorbei.
Uranus läuft zur Hochform auf; seine Oppositionsstellung, damit beste Sichtbarkeit, nimmt er aber erst im Oktober ein. Man findet ihn mit dem Fernglas im Sternbild Fische.
Foto links: Der Uranus am 30.09.2012, fotografiert durch ein 12″ Dobson, i-Nova CCD, Registax, Photoshop, (c) C. Preuß
Neptun hat seine Opposition gerade hinter sich und ist den gesamten September gut zu sehen. Um ihn im Wassermann zu erkennen, sollte man ein gutes Fernglas oder ein Teleskop benutzen.
Quellen: VDS, C. Preuß