Der Sternenhimmel im November 2013 – Komet ISONs große Show?!!

Sternenhimmel im November 2013, Quelle: VDS, D.PeachIm November erwartet man gemäß der Jahreszeit nur Herbst- und Wintersternbilder am Nachthimmel. Da die Sonne aber immer früher untergeht – am 15.11. bereits kurz nach 16:30 Uhr – kann man sich am frühen Abend noch einmal in Ruhe von den Sommersternbildern Schwan, Leier und Adler verabschieden. Spät in der Nacht gehen die Planeten Jupiter und Mars auf. Der Orion erobert langsam aber sicher den Himmel. Besonders anziehend sind aber die Kometen ISON, Lovejoy, 2P/Encke und LINEAR an unserem Morgenhimmel! Früh aufstehen lohnt sich. Und Komet ISON wird uns schließlich zeigen, ob er ein ‚Jahrhundertkomet‘ sein will, oder nicht!

Abb. oben: Der Sternenhimmel im November 2013, Eine größere Version der Karte finden Sie hier!, (c) VDS

Unsere Sternkarte für die Zeit um Mitternacht zeigt dagegen bereits die Pracht der Wintersternbilder: Orion, Stier, Zwillinge und Fuhrmann sind bereits aufgegangen. Selbst Sirius, der hellste Fixstern am irdischen Himmel, blinkt bereits über dem Südosthorizont. Im Süden und Südwesten halten sich noch die Herbststernbilder auf. Unterhalb des Herbstvierecks (das große Quadrat aus drei Sternen des Pegasus und einem Stern der Andromeda) findet man die ausgedehnten, aber nur aus lichtschwachen Sternen bestehenden Sternbilder Wassermann, Fische und Walfisch. Auch Eridanus, das Sternbild zwischen Walfisch und Orion, ist keine wirkliche Bereicherung.

Ab den späteren Abendstunden zieht ein besonders heller „Stern“ die Blicke auf sich: Jupiter, der Riesenplanet, überstrahlt in den Zwillingen alle Sterne.

Kometennächte, nicht nur im Siebengebirge

Neben dem Kometen ISON, der im Laufe des Monats deutlich heller werden wird, stehen derzeit noch drei weitere Kometen am Himmel, die unsere Aufmerksamkeit verdienen. Komet C/2013 R1 (Lovejoy) ist Anfang November sogar heller als ISON und kann unter dunklem Himmel vielleicht auch mit dem bloßen Auge beobachtet werden. Auf jeden Fall ein hübscher Anblick im lichtstarken Fernglas oder Teleskop! Die Kometen 2P/Encke und der überraschend helle Komet C/2012 X1 (LINEAR) ziehen ebenfalls die Blicke auf sich. Es sind spannende Kometennächte für Frühaufsteher und Nachtschwärmer, die auch Sie – bei guter Wetterlage und freier Sicht – für eigene Beobachtungen nutzen sollten.

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Komet ISON wird vermutlich bis Mitte November auch für das bloße Auge sichtbar. Er hat das Potential für einen großen Kometen. Ob er seine engste Sonnenpassage am 28.11. überstehen wird, weiß derzeit niemand. Alles ist möglich. Unter Ison-Komet.de und der zugehörigen facebook-Seite https://www.facebook.com/IsonKomet bleiben Sie gut informiert und verpassen nichts.

Die Planeten im November 2013

Merkur macht sich Mitte November mit einer respektablen Morgensichtbarkeit bemerkbar. Da es jetzt auch wieder deutlich später hell wird, kann man den sonnennächsten Planeten gegen 6:15 Uhr zu einer halbwegs akzeptablen Morgenstunde über dem Südosthorizont sehen.

Venus hat sich am 1. November für diese Runde am weitesten von der Sonne entfernt. Sie zieht durch das Sternbild Schütze und ist für uns als heller Abendstern in südwestlicher Richtung zu bewundern. Gelegenheitsbeobachter im Siebengebirge können die Venus auch irrtümlich, und auf den ersten Blick, für die Landescheinwerfer eines einfliegenden Flugzeugs Richtung Airport Köln/Bonn halten. Bei genauerem Hinsehen erkennt man jedoch: Die Venus bewegt sich nicht und kommt auch nicht näher.

Der orangerote Mars bleibt vorerst ein Objekt der zweiten Nachthälfte. Nach seinem Weg durch den Löwen hält er sich ab Monatsende in der Jungfrau auf. Der Komet ISON hat ihn unlängst länger am Himmel ‚begleitet‘ und entfernt sich nun wieder von ihm.

Jupiter beherrscht das nächtliche Firmament. Der größte Planet des Sonnensystems überstrahlt alle Sterne. Für Teleskopbeobachter und Astrofotografen beginnt spätestens jetzt die „Jupitersaison“.

Saturn taucht ab Mitte November bereits wieder am Morgenhimmel auf. Man findet ihn im Sternbild Waage. Am 26. November kommt es zu einer sehr engen Begegnung mit Merkur – ein „Hingucker“ mit dem Fernglas.

Uranus ist ein Objekt der ersten Nachthälfte. Seine Position in den Fischen führt den fernen Planeten ab Mitternacht dem westlichen Horizont und damit dem Untergang entgegen.

Neptun geht noch vor Uranus unter, denn er befindet sich im Sternbild Wassermann. Auf unserer Sternkarte ist er schon gar nicht mehr verzeichnet.

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