Der Sternenhimmel im August 2014

Sternenhimmel im August 2014Der August ist vielleicht der schönste Monat, um sich in Ruhe den Sommersternhimmel anzuschauen. Gerade nach einem Grillabend (gerne auch vegetarisch), wenn nach 22 Uhr langsam die ersten Sterne auftauchen, sollte man seinen Kopf einmal zum Himmel richten. Der Komet Jaques zieht die Blicke der Fernglas- und Teleskopbesitzer auf sich.

Foto oben: Die Mondsichel, aufgenommen am Abend des 31. Juli 2014, (c) C. Preuß

Senkrecht über uns fällt zuerst der helle Stern Wega auf. Wer später, wenn es ganz dunkel geworden ist, dort noch einmal hinschaut, wird auch das kleine, rautenförmige Sternbild Leier erkennen, in dem Wega der hellste Stern ist. Wer die Leier nicht sieht, hat nicht Wega, sonder vielleicht den Stern Atair (Sternbild Adler) oder Deneb (Sternbild Schwan) im Visier. Wega, Atair und Deneb bilden zusammen ein großes Dreieck, das man „Sommerdreieck“ nennt.

Mitten im Sommerdreieck und etwas links davon findet man die kleinen Sternbilder Pfeil und Delfin. Sie haben beide keine hellen Sterne, aber da sie so klein sind, fallen ihre Figuren auf den ersten Blick auf. Nach 23 Uhr macht sich auch die Milchstraße als fahl schimmerndes Band hoch über unseren Köpfen bemerkbar. Sowohl der westliche Teil des Himmels mit den herabziehenden Frühsommersternbildern als auch der Osthimmel mit den aufsteigenden Herbststernbilder ist arm an hellen Sternen.

Die Nacht der Sternschnuppen

Alljährlich kreuzt die Erde vom 10. bis 14. August die Bahn des Kometen „Swift-Tuttle“ und fliegt durch dessen Staubspur. Dringt ein solches Kometen-Staubkorn in die Erdatmosphäre ein, dann verglüht es und huscht als Sternschnuppe über den Himmel. Daher sind Mitte August jedes Jahr besonders viele Sternschnuppen zu sehen. Man spricht von den „Perseiden“ oder auch von den „Laurentius-Tränen“. Die beste Sternschnuppennacht ist in diesem Jahr vom 12. auf den 13. August zu erwarten. Allerdings hellt der Mond den Himmel auf, so dass man nur die hellsten Sternschnuppen sehen wird. Hinschauen lohnt sich trotzdem!

Komet Jaques über dem Siebengebirge

Der Komet C/2014 E2 (Jaques) zieht nun die Blicke der Astrofotografen auf sich. Mit einer Helligkeit von rund 6.5 mag. findet man ihn schon mit einem Fernglas, wenn man seine genaue Position kennt und der Himmel wolkenfrei ist. Anfang August steht er im Sternbild Fuhrmann und ist von Frühaufstehern, morgens gegen 3.00 Uhr, im Osten und über dem Siebengebirge, zu sehen. Im Laufe des Monats steigt er höher und wir schließlich zirkumpolar. Das bedeutet, dass er nachts gar nicht mehr untergeht. Astrofotografen können den Kometen, der derzeit einen bis zu 3° langen Plasmaschweif zeigt, am 19. und 20. August vor den Nebeln IC 1848 und IC 1805 ablichten. Komet Jaques sollte für Beobachter, die mit einem lichtstarken Teleskop ausgerüstet sind, noch bis Ende September beobachtbar bleiben. Seine Helligkeit geht im September auf 7.5 mag. und schließlich auf rund 10 mag. ff. zurück.

Planeten im August 2014

Merkur legt im August wieder eine Sichtbarkeitspause ein.

Venus ist morgens nur noch für eine Stunde zu sehen; sie ist fast kugelrund. Am 18.8. zieht sie in nur 0,2 Grad Abstand an Jupiter vorbei!

Mars ist noch Objekt der ersten Nachthälfte. Er läuft von der Jungfrau in die Waage und begegnet im letzten Augustdrittel dort Saturn.

Jupiter macht sich wieder am Morgenhimmel bemerkbar. Nach der Monatsmitte bildet er mit Venus für einige Tage ein glänzendes Paar.

Saturn findet man abends im Südwesten. Am 26.8. wird er südlich von Mars überholt. Am 31.08. steht der Mond nur 0,5° südlich neben Saturn am Himmel.

Uranus ist bereits 5,7 mag hell, man findet ihn weiterhin in den Fischen.

Neptun hat seinen besten Monat: er steht am 29.8. in Opposition – im Sternbild Wassermann.

Quelle: VDS, C. Preuß

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