Für Hobbyastronomen: Ein Okularkoffer nach Maß

Okularkoffer, (c) Daniel Bockshecker(Gastbeitrag von Daniel Bockshecker) Um seine Okulare, Filter und sonstige Zubehörteile sicher zu lagern und transportieren, braucht man einen stabilen Okularkoffer, der eine ganz individuelle Innenaustattung hat. In Selbstbauweise gelingt dies recht einfach und preiswert.

Es wird benötigt:

Werkzeug:
1 Teppichmesser (sehr scharf)
1 Zahnspachtel
1 Gliedermaßstab
1 Filzstift

Material:
1 Hartschalenkoffer nach Wahl, möglichst robust aus Aluminium
1 Schaumstoffplatte in der Größe des Koffers, Dicke: 50mm
1 Dose Hartschaumkleber, 1Kg

Und so geht´s:

Als erstes wird alles, was sich werkseitig im Deckel des Koffers befindet, herausgenommen. Auch die Auskleidung, die dort eingeklebt ist. Das Unterteil bleibt davon unberührt. Dort befinden sich meist Stege, mit denen man sich den Platz selbst einteilen kann. Diese werden noch gebraucht.

Nun schneidet man den Schaumstoff, der in den Deckel kommt, mit dem Teppichmesser zurecht. Mit dem Gliedermaßstab werden die Kanten gemessen und zu diesen Maßen jeweils 1-2cm hinzuaddiert, damit der Schaumstoff nach dem Zuschneiden gut im Deckel sitzt und ihn ganz ausfüllt. Ist dies geschehen, wird der Schaumstoff eingeklebt. Mit dem Zahnspachtel wird der Hartschaumkleber im Deckel gleichmäßig und flächig verteilt. Dabei sollte man auch die Seitenwände nicht vergessen. Es ist wichtig, dass man nicht zu sparsam ist, da der Schaumstoff viel aufsaugt. Nun wird der zurechtgeschnittene Schaumstoff eingesetzt und gleichmäßig sanft angedrückt. Ab jetzt beginnt die mindestens fünftägige Trockenfase des Hartschaumklebers. Er muss so lange trocknen, da es sich um einen wasserbasierten Dispersionsklebstoff handelt, der unter dem Schaumstoff schlecht beüftet ist. Man kann die Trocknung etwas beschleunigen, in dem man den Koffer auf die Heizung stellt.

Fünf Tage später kann dann mit dem Ausschneiden der Aussparungen für die Zubehörteile beginnen. Hierfür nimmt man sich das jeweilige Teil und zeichnet mit dem Filzstift den Umriss etwas verkleinert an der gewünschten Stelle auf dem Schaumstoff. Die Aussparung muss etwas kleiner sein, damit das vorgesehene Teil auch gut gehalten wird und auf keinen Fall Spiel hat. Am besten schneidet man die Aussparung klein aus und vergrößert sie nach und nach, bis es passt.

Die Aussparungen für Okulare werden genau angepasst, (c) Daniel BocksheckerFoto oben: Die Aussparungen für Okulare werden genau angepasst, (c) Daniel Bockshecker

Es ist sogar möglich, die Konturen des jeweiligen Teils in der Tiefe auszuschneiden. So verpackt ist jedes Teil absolut sicher beim Transport und bei der Lagerung.

Die benötigten Konturen für die Zubehörteile werden auch in der Tiefe angepasst, (c) Daniel BocksheckerFoto oben: Die benötigten Konturen für die Zubehörteile werden auch in der Tiefe angepasst, (c) Daniel Bockshecker

Der untere Teil des Koffers kann auch ganz individuell gestaltet werden. Mit den Stegen kann man sich die Fächer einteilen und, je nach Bedarf, kann man diese auch mit Schaumstoff auskleiden. So hat man die Möglichkeit, auch größere, unförmige Dinge im Koffer unterzubringen.
Am Ende ist der Okularkoffer sehr übersichtlich und praktisch in der Handhabung. Außerdem sind alle Teile in ihm sicher aufgehoben. Selbst ein Sturz aus einer geringen Höhe kann ihm nichts anhaben.

Viel Spaß und Erfolg beim Kofferbau,

Euer Sternfreund Daniel Bockshecker
(c) Text und Fotos

© Sternfreunde Siebengebirge, Christian Preuß - Impressum