„Astronomie hochdosiert“ – Sternfreunde beobachten gemeinsam

Der abendliche Himmel über Unkel, (c) Thomas Haas(Gastbeitrag von Thomas Haas) „Astronomie hochdosiert“ – so könnte man die gemeinsame Astronacht zu Füßen der Weinberge in Unkel nennen. Und Daniel Bockshecker hat es schon treffend beschrieben: es war eine „intensive und faszinierende Beobachtungsnacht“, in der ich selbst mein altes Hobby aus der Jugendzeit wieder entdeckt habe!

Foto oben: Der abendliche Himmel über Unkel, (c) Thomas Haas

Wie orientiert man sich nochmal am Himmel?

Meine letzten astronomischen Erfahrungen sammelte ich im Alter von 14 – 16 Jahren, was inzwischen mehr als 30 Jahre her war. Und im Unterschied zu damals hatte ich mit Daniel einen deutlich erfahreneren Astrofan an meiner Seite, der mir bei den wichtigen Basics diese Hobbys ordentlich auf die Sprünge half. Die lange entfallenen Fähigkeiten dämmerten langsam – quasi parallel zum Morgengrauen – aus den tiefen meiner Erinnerung: Wie orientiert man sich nochmal am Himmel? Und ja, das sind die drei „Gürtelsterne“ des Orion! Die Andromedagalaxie: was für ein unvergleichlicher und erhabener Anblick – als Jugendlicher mit meinem „Hertie-Teleskop“ habe ich das Objekt nie gefunden.

Und dann natürlich die ersten Erfahrungen in Sachen „digitaler Astrofotografie“, eine Thematik, die damals nicht mal im Ansatz denkbar war! Beide waren wir fast „geschockt“, was die Sternfeldaufnahme alles zeigte: für uns die ersten, sicher noch wackligen aber dennoch beeindruckenden fotografischen Erfahrungen. Ist doch toll, wenn man 5 Tage vorher sich noch vor die Frage gestellt sah: „Was ist eigentlich ein T2-Ring und wofür braucht man den?“

Das unfassbare Wunder des Alls

Was nun ist eigentlich der Grund dafür, das dieses Hobby einen so beeindruckt? Für mich ist es die Fülle von Erfahrungen und tiefen Erlebnissen, die man dort macht. Angefangen von der heute verfügbaren Technik die – vergleicht man sie mit früher – enorm leistungsstark ist und dem Amateurastronomen Möglichkeiten in die Hände legt, die damals unbezahlbar gewesen wäre. Es ist eine Herausforderung im positiven Sinne mit der Technik umzugehen und sie zu beherrschen, was wahrlich nicht immer einfach ist, weil unser Hobby natürlich von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird.

Was aber wirklich bleibende Eindrücke hinterlässt, die mich auch noch Tage später nach der durchwachten Dachterrassennacht beschäftigt haben, ist die Erkenntnis, welche Größe, und Schönheit und was für unfassbare Wunder das All für uns bereit hält in dem wir Menschen einen besonderen Part haben: wir dürfen sehen, erkennen, verstehen und staunen über diese Schöpfung! Dieses Staunen über das Licht der Andromedagalaxie, dass vor 2,5 Millionen Jahren seinen Weg zu uns angetreten hat und unsere Möglichkeit es sichtbar zu machen ist ein unvergleichliches Erlebnis: auch wenn wir uns die Zahlen und Dimensionen nicht vorstellen können, so erhalten wir dennoch zumindest einen kurzen Eindruck in die Erhabenheit dieser Realität wie wir sie sehen können und von der wir ein Teil sind.

Na bitte, liebe Sternfreunde, Daniel und ich hatten eine unvergleichliche Astronacht, die uns sicher noch lange beschäftigt und die wir wiederholen werden: garantiert!

Und eines noch: Danke an Daniel, für die Gastfreundschaft auf der Dachterrasse, die wirklich ein Knüller ist!

Euer Sternfreund Thomas Haas

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