Sternfreunde Siebengebirge in der WDR Lokalzeit aus Bonn

Eine Sternfreundin blickt durch ein Teleskop auf den Mond und auf Jupiter (Archiv) Die Sternfreunde Siebengebirge, ihre Teleskope, Jupiter und der Mond kommen ins Fernsehen. Ein Kamerateam des WDR besuchte die Sternfreunde gestern (18.02.2013) und drehte einen kleinen Beitrag für die WDR Lokalzeit aus Bonn. Schon lange im Vorfeld wurde der Termin geplant. Jetzt ist der fertige TV-Beitrag sieben Tage lang im Internet zu sehen!

Christian Preuß suchte den 18.02. als Datum für den Besuch des WDR-Kamerateams aus. An diesem Tag würde der Halbmond unmittelbar in der Nähe des Jupiter zu sehen sein. Ein schöner Anblick, vorausgesetzt das Wetter spielt mit. Einen Tag zuvor war der Himmel noch komplett wolkenverhangen und eine Absage des Termins stand im Raum. Doch die Sternfreunde und der WDR hatten großes Glück: bei sonnigem Wetter und klarer Sicht bauten sechs Sternfreunde ihre insgesamt sieben Teleskope im Garten auf.

Foto rechts: „Was mich umgehauen hat, war mein Jupiter am Taghimmel (18:00 Uhr! MEZ) aufgenommen und ohne Barlow (d.h. bei einer Brennweite von ’nur‘ 2.350mm). Nach der Nachbearbeitung und Vergrößerung ist folgendes rausgekommen: Da ich um 18:00 Uhr drei Aufnahmen im Minutenabstand gemacht habe, diese hier auch mal als kleine Minianimation. Selbst in den zwei Minuten Zeitdifferenz erkennt man schon gut die Bewegung von Io und die Rotation.“, (c) Peter Oden

Das WDR Fernsehen sendete den kurzen Film über uns am 26.02.2013.
In der Online-Mediathek des WDR finden Sie den TV-Beitrag nun sieben Tage lang aufrufbar! Der Link lautet http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/rueckschau/2013/02/26/lokalzeit_bonn.xml und dort dann in der Liste auf“ Sternenfreunde [03:12 min] “ klicken. das Video startet dann genau zu Beginn unseres Beitrags.
Lesen Sie dazu auch „WDR-Bericht über ‚Sternfreunde Siebengebirge‘ ausgestrahlt“ von Nico Schmidt

Jupiter war sogar am Taghimmel gut zu sehen. Noch beeindruckender waren die Beobachtungen durch die verschiedenen Teleskope. Durch die ruhige Luft konnte man mehrere farbige Bänder auf Jupiters Gasoberfläche erkennen. Sein Mond Io, der am späteren Abend vor die Planetenscheibe wanderte, war sogar am Taghimmel gut zu sehen. Peter Oden filmte den Jupiter durch sein Celestron 9.25 Zoll und mit seiner Planetenkamera (DMK). So konnten alle Anwesenden den schönen Anblick auch direkt auf seinem Computerbildschirm bewundern.

Christian Preuß präsentierte dem WDR ein nagelneues Dobson-Spiegelteleskop (D=200mm, f=1200mm, f/6) der Marke SkyWatcher, welches an diesem Tag sein „First Light“ empfing. Mond und Jupiter beobachtete man damit bei 300facher Vergrößerung und gestochen scharf. Sogar der Jupitermond Io war bei seinem Durchgang gut vor Jupiter zu erkennen.

Sternfreunde waren sich darin einig, dass das Teleskop eine fantastische Optik besitzt. Durch seine leichte Handhabung ist es auch sehr gut für Kinder (ab 10 J.), Anfänger und fortgeschrittene Sternfreunde geeignet. Seine große Objektivöffnung von 20 cm sammelt bereits viel Licht und ist sehr gut für die Beobachtung von Mond, Planeten, Kometen, Sternhaufen und Galaxien geeignet. Christian Preuß zeigt das Teleskop gerne anderen Sternfreunden aus der Region, hilft bei der Anschaffung eines eigenen Modells, gibt Tipps zu sinnvollem Zubehör und unterstützt beim Aufbau sowie der Einstellung der Spiegel mittels eines speziellen-Laserkollimators. Ernsthafte Interessenten können sich gerne bei ihm auf die info@sternfreunde-siebengebirge.de melden.

Foto: Ein junger Sternfreund (10) beobachtet durch den Skywatcher N 200/1200 Skyliner Classic Dobson, (c) Christian Preuß

Sabine Opitz, freie Redakteurin des WDR, war ursprünglich durch einen Zeitungsartikel auf die Sternfreunde Siebengebirge aufmerksam geworden. Sie und ihr Kamerateam wichen den Sternfreunden an diesem Tag nicht mehr von der Seite, drehten Interviews und filmten die Teleskope im Einsatz. Preuß hatte einen Meteoritensplitter mitgebracht, der im Jahr 1947 über dem Sikhote-Alin-Gebirge (Russland) niederging. Der Stein ist über 4,7 Milliarden Jahre alt und damit älter als unsere Erde und die anderen Planeten des Sonnensystems. Ein ganz ähnlicher Meteorit ging auch am 15.02.2013 über Russland nieder.

Wir empfehlen Ihnen auch noch den schönen Beitrag unseres Sternfreundes Nico Schmidt auf den Webseiten der Bonner Sterne. Nico Schmidt ist Mitglied unserer Initiative und des Köln-Bonner-Astrotreffs (KBA).

An den beiden Astronomietagen, am 16. + 17. März, möchten Sternfreunde aus dem Siebengebirge öffentliche Beobachtungen durchführen. Die genauen Termine und Veranstaltungsorte werden in Kürze auf diesen Webseiten und in der regionalen Presse veröffentlicht! Vermutlich finden die Treffen an den Nachmittagen beider Tage und im Reitersdorfer Park (Bad Honnef) und/oder auf der Insel Grafenwerth statt. Das neugestaltete Drachenfelsplateau wird aus bautechnischen Gründen, und einer Verschiebung der öffentlichen Einweihung, wohl leider noch nicht zu nutzen sein.

In eigener Sache:
Ich bedanke mich herzlich bei den teilnehmenden Sternfreunden Gabriele Heidt-Schilling, Leon Preuß, Franci Heidt, Peter Oden, Daniel Bockshecker, Christoph Prall, Nico Schmidt und Dirk Knappkötter für Ihre spontane, tatkräftige und astronomische Unterstützung während der Filmproduktion des WDR. Unsere Initiative hat bis heute schon 83 Mitglieder. Leider konnte ich nicht mehr Sternfreunde zu unserem TV-Event einladen, da der Platz im Garten begrenzt ist. Ich bedanke mich auch ausdrücklich bei unserer Vermieterin, Hildegard Eichstädter, für ihr spontanes Einverständnis zur kurzzeitigen Nutzung des Gartens als astronomisches „TV-Studio“. Mein besonderer Dank geht an Sabine Opitz und das nette Kamerateam des WDR, ohne die unser Treffen nur halb so schön gewesen wäre.

Der eigene Blick durch’s Teleskop hat sich, denke ich, für alle gelohnt 🙂

Clear Skies wünscht Euer Sternfreund Christian Preuß

Der WDR zu Besuch bei den Sternfreunden Siebengebirge

Foto: Diese schöne und scharfe Aufnahme des Mondes entstand während des Besuchs des WDR – Für diesen Schnellschuss war Peter Oden selbst überrascht, wieviele Details eingefangen worden sind. Die drei großen Krater links sind Ptolemaeus, Alphonsus und Arzachel. In der Mitte Albategnius und oben ragt Hipparchus ein Stück ins Bild, (c) Peter Oden