Ausstellung: Science Fiction in Deutschland

Raumschiffskizze für den Film "Independance Day"

Raumschiffskizze für den Film „Independance Day“ von Roland Emmerich 1996 © Volker Engel, Los Angeles/ Foto: Haus der Geschichte/ Axel Thünker

Raumpatrouille Orion, Perry Rhodan, Metropolis oder Star Wars − Die Zukunft der Menschheit und der Erde übt seit jeher eine besondere Faszination aus.

Auch Schriftsteller, Filmemacher und andere Künstler haben sich vielfältig mit dem Thema beschäftigt. Ob mit futuristischen Gesellschaftsmodellen, bei der Erforschung „unendlicher Welten“ oder in Endzeit- und Katastrophenszenarien: Science Fiction spricht ein breites Publikum an, greift Träume und Ängste der Menschen auf.
Diesem Genre widmet sich die Ausstellung „Science Fiction in Deutschland“ vom 23. November 2012 bis 10. März 2013 im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland mit über 600 Exponaten − vom Raumschiffmodell bis zum Cocktail-Kleid im „Space-Look“ und dem berühmten Bügeleisen aus Raumpatrouille Orion.

Filmplakat "Raumschiff Venus antwortet nicht"

Filmplakat „Raumschiff Venus antwortet nicht“: Der DEFA-Erfolgsfilm kam unter diesem Namen in die westdeutschen Kinos. © Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen/ Foto: Haus der Geschichte/ Axel Thünker

Die Ausstellung zeichnet die Entwicklung der modernen Science Fiction – vor allem in Deutschland – in Literatur und Film im 20. Jahrhundert nach. Aber auch internationale Produktionen finden Berücksichtigung. Die Einflüsse von Science Fiction auf viele Bereiche des Alltagslebens wie Design, Mode oder Spielzeug werden deutlich.

Die Industrielle Revolution beflügelt im 19. Jahrhundert Autoren wie Jules Verne zu literarischen Szenarien, die technische Errungenschaften des 20. Jahrhunderts vorwegnehmen. Am Beginn des modernen Science-Fiction-Films steht in den 1920er Jahren Fritz Lang mit seinen Werken Metropolis und  Die Frau im Mond, die weit über Deutschlands Grenzen hinauswirken.

In den 1950er Jahren stehen Schreckensszenarien von nuklearen Katastrophen, UFO-Invasionen und autoritären Zukunftsstaaten Vorstellungen eines modernen Garten Edens gegenüber, der durch die friedliche Nutzung der Atomenergie geschaffen werden soll. Die 1960er Jahre sind vom Wettlauf ins Weltall zwischen den Supermächten geprägt. Sowjetische Raumfahrterfolge wie der Start des ersten Weltraum-Satelliten „Sputnik“ 1957 schockieren die westliche Welt.

Heftroman-Serie "Perry Rhodan"

Deutsche Erfolgsgeschichte: Am 8.September 1961 startet die Heftroman-Serie „Perry Rhodan“ © Peter Scharle/ Pabel-Moewig GmbH, Rastatt /Foto: Haus der Geschichte/ Axel Thünker

Im September 1961, acht Jahre vor Neil Armstrong, „landet“ Perry Rhodan, der Held der bis heute größten Science-Fiction-Reihe der Welt, auf dem Mond. 1966 startet die erste deutsche TV-Science-Fiction-Serie Raumpatrouille Orion und wird zum Kult. In der DDR entsteht 1960 Der schweigende Stern, die erste Großproduktion der DEFA in diesem Genre.

Pessimistisch und düster werden die Zukunftsperspektiven in den 1970er Jahren. Auf deutscher Seite reihen sich Tom Toelles und Wolfgang Menges Millionenspiel (1970), Rainer Werner Fassbinders Welt am Draht (1973) oder Rainer Erlers Das blaue Palais (1974-76) in den Kreis qualitativ überdurchschnittlicher Produktionen ein.

George Lucas setzt 1977 mit seinem Weltraummärchen Star Wars neue Maßstäbe in der Tricktechnik – und im Merchandising. Die Filme setzen auf spektakuläre Actionszenen, denen die Entwicklung der Computertechnik neue Möglichkeiten schafft. Bedrohungen der Menschheit durch Klima- und Naturkatastrophen wie in den Filmen The Day After Tomorrow und 2012 sind zentrale Themen. Michael (Bully) Herbig hat in Deutschland großen Erfolg: Er parodiert mit (T)Raumschiff Surprise erfolgreiche amerikanische Science-Fiction-Produktionen.

Science Fiction in Deutschland
Ausstellung: 23. November 2012 – 10. März 2013
Öffnungszeiten: Di–Fr, 9–19 Uhr; Sa, So und Feiertage 10-18 Uhr, Eintritt frei

Modell Raumschiff Enterprise

Modell Raumschiff Enterprise Foto: Haus der Geschichte/ Axel Thünker

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