Saturn, M51, die ISS und vielleicht sogar Komet PANSTARRS über Bonn Neu-Vilich

Die ISS über Bonn-Neu Vilich, 6. Juni 2013, (c) Peter OdenWer hätte gedacht, dass es unter dem doch recht aufgehellten Himmel von Bonn Neu-Vilich so viele schöne Himmelsobjekte zu beobachten gibt? Am 6. Juni traf ich mich dort mit Peter Oden zur gemeinsamen Beobachtung. Das war richtig schön.

Foto oben: Auf dieser 15-20 Sekunden Aufnahme hinterlässt die über uns fliegende Raumstation ISS eine leuchtende Strichspur am Himmel. Darunter zu erkennen ist der Saturn (links) und der Stern Spica (rechts), 6. Juni 2013, Bonn Neu-Vilich, (c) Peter Oden

Unsere Teleskope hatten wir in Peters Garten aufgebaut. Saturn gefiel uns im Celestron 9.25″ auf einer EQ-6 Montierung mit Säule, und auch im 8″ f/6 Dobson (Foto unten), richtig gut. Das gute Seeing erlaubte visuell eine 300-fache Vergrößerung und die Cassini-Teilung war als eine durchgehende dunkle Rille fast messerscharf erkennbar.

Mein 8" Dobson Teleskop, (c) C. PreußEigentlich war der Himmel für die Beobachtung von lichtschwachen Gasnebeln oder Galaxien aber noch zu aufgehellt. Trotzdem wagte ich einen Versuch und peilte die berühmte Strudelgalaxie M51 an, die hoch über uns im Zenit stand. Die Suche in meinem geradsichtigen 9x50mm Sucher erforderte etwas Nacken-Akrobatik, zahlte sich aber letztlich aus. M51 war bei schwacher und höherer Vergrößerung gut zu erkennen. Ein kleinerer Nebelfleck steht neben einem etwas größeren Nebelflecken im Okluar-Gesichtsfeld. Es sind die beiden miteinander wechselwirkenden Galaxien NGC 5194 und 5195. Beide zusammen bilden das Objekt M51, welches ich später auch noch in meinem 17x50mm Fernglas erahnen konnte.

Später beobachteten und fotografierten wir noch einen hellen Überflug der Internationalen Raumstation (ISS), die oberhalb von Saturn und Spica über den Himmel zog (siehe Peters Strichspuraufnahme oben). Meine eigenen Fotos meiner Canon EOS 500 auf analogem 200 ASA Farbnegativfilm erhalte ich leider erst später aus dem Fotolabor zurück.

Unweit von Peters Gartensternwarte bestiegen wir nach Mitternacht noch einen Hügel mit bester Rundumsicht. Von hier oben konnte man die landenden Flugzeuge des Flughafens Köln-Bonn, wie an einer Perlschnur aufgereiht, einfliegen sehen. Nachtleuchtende Wolken (NLCs) suchten wir leider vergebens, jedoch waren wir uns nicht sicher, ob wir nicht tatsächlich noch den Kometen PANSTARRS im Kleinen Bären und mit Hilfe meines Fernglases erkennen konnten. Digitale Fotoversuche als Nachweis blieben leider ohne Erfolg.

Schließlich zog noch ein heller Satellit unsere Aufmerksamkeit auf sich. War es etwa das Hubble Weltraumteleskop? Die ISS konnte es noch nicht sein, sie zog erst später wieder ihre Bahn über uns… Wie ich erst am nächsten Tag erkannte, handelte es sich stattdessen um den am selben Abend gestarteten Raumtransporter ATV-4 Albert Einstein! – Christian Preuß

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