Freie Hände bei der astronomischen Beobachtung durch ein Teleskop

Dieser Notenständer ist auch für Sternkarten geeignet, (c) Daniel Bockshecker(Gastbeitrag von Daniel Bockshecker) Wer kennt es nicht? Während der astronomischen Beobachtung möchte man mal schnell in die Stern- oder Mondkarten schauen und muss dafür alles andere aus der Hand legen und sich vom Teleskop abwenden, um mit einer Taschenlampe in der Hand die Karten zu studieren. Dies kann sehr lästig sein. Viel einfacher ist es da, sein Kartenmaterial auf einem Notenständer, ganz in der Nähe des Teleskops zu platzieren.

Foto oben: So hat man alles schnell im Blick. Ein Notenständer mit den festgeklemmten Sternkarten. Das Stirnlampenmodell von Varta verfügt sogar über Rot- und Weißlicht, (c) Daniel Bockshecker

Wenn man sich eine kleine Siebdruckplatte passend zurechtschneidet, um sie unter den Karten auf den Notenständer zu legen, fällt auch nichts hindurch oder verhakt sich. Die Siebdruckplatte hat gegenüber Sperrholz den entscheidenden Vorteil, dass sie sich nicht durch Feuchtigkeit (Tau) verbiegen kann. Gute Sternkarten können Feuchtigkeit ebenso gut vertragen, da sie aus wasserfestem oder -abweisendem Material sind. Mit vier Klammern kann man das Kartenmaterial und die Platte nun festklemmen, damit sie nicht durch einen Windstoß herunterfallen können. Und schon reicht eine kleine Drehung und man hat alles im Blick.

Um sich die Taschenlampe in der Hand zu sparen, kann man einfach eine Stirnlampe verwenden. Wichtig hierbei ist es, dass die Stirnlampe über Rotlicht verfügt. Damit verliert der Beobachter nicht die Dunkel-Adaption (Anpassung der Augen an die Dunkelheit). Am besten sind natürlich Stirnlampen, die zwischen Weiß- und Rotlicht schalten können. Das Weißlicht ist beim Auf- und Abbau der Instrumente sehr hilfreich. Die meisten Sternkarten sind so gedruckt, dass sie bei Rotlicht optimal zu lesen sind. Wenn man eine Stirnlampe besitzt, die nur weißes Licht ausstrahlt, kann man das auch ganz einfach ändern. Dazu nimmt man die transparente Schutzscheibe vor der Lichtquelle (heutzutage meistens LED) ab. Nun färbt man sie von innen rot. Bei geraden Flächen kann man eine Folie oder rotes Klebeband verwenden, bei gewölbten Flächen bietet sich ein roter, permanent haftender Filzschreiber an. Und schon kann man in die Karten sehen, ohne die Hände dafür zu benutzen. Einfach praktisch!

Viel Spaß und Erfolg bei der Beobachtung wünscht Euch

Euer Sternfreund Daniel Bockshecker

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